von Kopf
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25. Mai 2020
Prozessorientiert: Es gibt ein Ziel. Etwas schaffen, erreichen. Damit das kein Wunsch bleibt, arbeite ich darauf hin. Mache einen Schritt nach dem anderen, treffe Entscheidungen und hole mir Hilfe, wenn andere es besser oder schneller können als ich selbst. Die Unterstützer müssen natürlich genau wissen, was sie liefern sollen und auch wie und bis wann. Je präziser die Beschreibungen sind, umso weniger Rückfragen gibt es und umso geringer ist das Risiko, immer wieder nachbessern zu müssen. Kostet ja wertvolle Zeit. Und wenn ich gleich mehrere Helfer habe, jeder Spezialist auf seinem Gebiet, müssen die sich auch aufeinander verlassen können. Wichtig ist, dass ich den Überblick behalte und zur Stelle bin, wenn das Zusammenspiel nicht funktioniert… Und es ist egal, ob ich ein Gartenhaus bauen möchte, das noch vor dem ersten Frost fertig werden muss, oder ich eine lange Wanderung machen will, die inspirierend und nicht nur anstrengend sein soll, oder mein Umzug in die neue Wohnung bevor steht, oder die Fabrik, in der ich arbeite, effizient Produkte in der erwarteten Qualität liefern soll, alles ist einfacher, wenn die Abläufe optimal sind. Und deshalb geht es eben immer um Prozesse! Pragmatisch: Was einmal läuft, das läuft und wird selten hinterfragt. Über die Jahre kommen Extraschleifen und Ausnahmen dazu, weil bestimmte Situationen es fordern. Das Problem! Zu selten werden diese Standardabweichungen auch wieder zurückgenommen. Sie haben sich etabliert und sind akzeptiert. Bevor wir etwas umbauen schauen wir deshalb, ob es überhaupt noch gebraucht wird. In den Soll-Prozess schafft nur, was für den Erfolg unverzichtbar ist. Was einst wichtig und richtig war, ist heute oft überholt, umsonst und manchmal sogar falsch. Es kann oder muss weg. Punktgenau: Prozesse sind wie Kinder beim Spielen. Man muss sie laufen lassen und trotzdem immer im Blick haben. Dabei ist es sinnlos, permanent alles und jeden zu kontrollieren oder „immer umfassend informiert zu sein“. Wesentlich ist, die kritischen Stellen im Blick zu haben. Die, an denen die größten Gefahren für den Prozesserfolg drohen und wo wir auch die Möglichkeit haben, steuernd einzugreifen. Aus unserer Erfahrung reichen wenige Kennzahlen, es müssen nur die richtigen sein. Präventiv: Ziel verfehlt, jetzt beginnt die Ursachenforschung. Inzwischen geht alles so weiter wie bisher, einmal abgesehen von Ad-hoc Maßnahmen zur Schadensbegrenzung. Dabei gab es so viele Möglichkeiten, das Ungemach zu verhindern. Zwischen „da ist noch Potential für die Zukunft“ und „zu spät“, da können wir nichts mehr retten“ gibt es mindestens noch, „wenn wir jetzt nicht eingreifen, könnte…“. Je früher Handlungsbedarf erkannt und darauf richtig reagiert wird, umso schneller ist die Wirkung bei gleichzeitig weniger Aufwand. Schaden wird nicht beseitigt, sondern vermieden.